Wenn Kinder trauern: So hilft der Trost-Tiger in der Trauerarbeit

Gastbeitrag: Petra Berghaus von trost-tiger.de

Wenn Kinder trauern, sind Eltern oft überfordert und fragen sich, wie sie sich ihrem Kind gegenüber richtig verhalten sollen. Manche haben Angst, das Kind auf die Trauer anzusprechen, denn sie möchten nicht, dass es weint oder noch trauriger wird. Dies wäre aber eine falsche Schonung, den Verlust von ihm fernzuhalten. Die eigene Trauer ist für die Kinder besser auszuhalten, wenn sie spüren, dass andere Familienmitglieder auch trauern und ihre Tränen zulassen.
Denn Trauer ist nichts Schlimmes. Es ist einfach ein Gefühl, das gefühlt werden möchte und Kinder möchten in ihrer Trauer wahrgenommen werden. Ein Kind, das trauert, braucht Menschen, die mit ihm sprechen, die ihm zuhören und die Fragen ehrlich beantworten. Kinder brauchen vor allem die Möglichkeit, ihre Gefühle zu äußern. Diese Gefühle können ganz unterschiedlich ausfallen.

Wie erkenne ich, dass mein Kind trauert?
Kinder, die trauern, zeigen ganz verschiedene Symptome. Sie können Einschlaf- und Durchschlafstörungen entwickeln und über Appetitlosigkeit klagen. Manche beginnen wieder, nachts einzunässen. Grundsätzlich trauern Kinder anders als Erwachsene. Die kindliche Trauer zeigt sich oft sprunghaft: Die Kinder weinen und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich. Sie agieren oftmals spontan, ziehen sich zurück oder sind aggressiv. Wenn Angehörige stark mit der eigenen Trauer beschäftigt sind, spüren Kinder das sehr genau. Daher kann es vorkommen, dass Kinder die eigenen Trauergefühle leugnen, um Angehörige nicht zusätzlich zu belasten. Vermeide deshalb Sätze wie: „Sei nicht traurig“. Sage lieber: „Du bist jetzt bestimmt sehr traurig. Das verstehe ich.“ Beobachte dein Kind und spüre hinein, ob es reden oder lieber einfach nur in den Arm genommen werden möchte.

Wie kann der Trost-Tiger bei der Trauerarbeit helfen?
Mit unserem Trost-Tiger kannst du deinem Kind einen Wegbegleiter an die Hand geben, der ganz ohne Worte tröstet und das Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein. Trauer ist ein Prozess, der durchlebt und gefühlt werden darf. Der Trost-Tiger kann hier auf magische Weise helfen, denn er tröstet kleine und große Menschen und versteht dich auch ganz ohne Worte. Wir haben schnell gemerkt, dass Menschen den Trost-Tiger vielfältig in ihre
Arbeit integrieren können. Trauerbegleiter, Therapeuten, Logopäden, Lehrer und Mitarbeiter in Kindergärten setzen ihn bereits ein, um Kindern mithilfe des Trost-Tigers wieder eine Stimme zu geben. Der Tiger ist für uns ein Trost-Symbol und vermittelt Schutz, Nähe und Fürsorge. Der Tiger hilft spielerisch, über die Trauer zu sprechen. Dein Kind wird sich aktiv den Trost-Tiger zum Kuscheln holen oder im Rollenspiel seine Sorgen äußern. Wir
haben erlebt, dass Kinder dem Trost-Tiger ihre Sorgen und Ängste ins Ohr flüstern, weil sie ihm so sehr vertrauen. Therapeuten und Eltern konnten dies für ihre Arbeit nutzen und konkret auf die Ängste der Kinder eingehen.

Rituale und kreative Angebote können in der Trauerphase helfen
Kreative Angebote helfen, Zugang zu den Gefühlen zu bekommen. Ermuntere dein Kind, ein Bild zu malen oder eine eigene Geschichte zu erzählen. Ihr könnt gemeinsam etwas basteln, ein Erinnerungsalbum gestalten oder mit Holz arbeiten. In der Natur gibt es viele Hoffnungsbilder, die als Erklärung dienen, warum es den Tod gibt - Löwenzahn/Pusteblume: Bevor er stirbt, verweht er den Samen und schenkt neues Leben; Bäume: Blätter fallen im Herbst ab, aber im Frühling gibt es neue Blätter.

Wichtig sind jetzt Rituale wie gemeinsam kuscheln, trauern und gleichzeitig auch Erinnerungen wachrufen. Hilfreich ist es, wenn es Unterstützung um die Familie herum gibt, die sich um die Alltagsaufgaben kümmert, damit die Familie den Raum für die Trauer hat. Trauer ist keine Krankheit, aber eine nicht verarbeitete Trauer macht krank. Deshalb ist Prävention so wichtig. Die Trauer holt uns wieder ein wenn wir erwachsen sind und kann sich dann z.B. in Form einer Depression oder Angststörung zeigen.

Das sind die 10 wichtigsten Tipps, wenn dein Kind trauert:

  1. Achte auf ehrliche Informationen über den Trauerfall

  2. Beziehe dein Kind in die Trauer mit ein

  3. Ermögliche einen erlebbaren Abschied

  4. Fördere kindgerechte Ausdrucksformen, um die Trauer zu zeigen

  5. Unterstütze dein Kind dabei, seine Gefühle auszudrücken

  6. Mach deutlich, dass dein Kind nicht Schuld am Tod ist

  7. Schaffe Erinnerungsräume

  8. Suche nach Ritualen

  9. Etabliere neue Routinen

  10. Gebe Orientierung und Stabilität im Alltag


Wie kam es zum Trost-Tiger Projekt?

Vor drei Jahren brauchte Sängerin und Grafikerin Petra Berghaus selbst ganz viel Trost. Ihre Mutter war unerwartet an Krebs erkrankt und verstarb schon 5 Wochen später im Hospiz. Auf der Beerdigung ihrer Mutter sang sie ein Abschiedslied und spürte, wie sehr Musik trösten kann. Seitdem arbeitet sie als Trauersängerin in ganz Deutschland. Einige Wochen nach der Trauerfeier wachte sie mit dem Gedanken auf, dass es einen Trost-Tiger geben müsste, der große und kleine Menschen tröstet, wenn die Trauer und Einsamkeit groß ist. Mittlerweile ist aus dem kleinen Trost-Tiger ein großes MUTTER-TOCHTER-Herzensprojekt geworden. Tochter Nina Liermann ist nicht nur Co-Autorin des ersten Trost-Tiger-Kinderbuches, sondern unterstützt auch mit ihrem Fachwissen als Erzieherin.

Zurück
Zurück

Das Wechselmodell. Und was es dafür wirklich braucht.

Weiter
Weiter

Wie kann ein Forum bei Trennungsschmerzen helfen?