Das Wechselmodell. Und was es dafür wirklich braucht.
„Hey, macht doch das Wechselmodell.“ „Das soll so gut für die Kinder sein und machen doch jetzt alle.“ „Da teilt man sich die Kosten und die Kinder.“ „Super, einfache Sache.“ Naja, ne. Aktuell sind es nur 5% der getrennten Eltern in Deutschland, die das Wechselmodell leben. In meiner Wahrnehmung und aus meiner Erfahrung heraus sollte gerade das Wechselmodell im Vorfeld genau unter die Lupe genommen werden und eben nicht über jede Familie als einheitliche Regel gestülpt werden. Hier gebe ich dir ein paar Gedankenimpulse für eure Nachtrennungsfamilie mit. Bitte prüft kritisch für euch, passt das auf die Bedürfnisse eurer Kids oder eher auf die Bedürfnisse für euch Eltern?
Lasst uns loslegen. Wann ein Wechselmodell gelingen kann:
Eure Haltung dem zweiten Elternteil gegenüber ist trotz der Trennung oder Scheidung positiv und zugewandt.
Ihr respektiert und achtet euch als Eltern und Menschen.
Eure Kommunikation ist gut und geschieht auf Augenhöhe
Ihr trennt Paar von Elternebene, auch wenn es schwerfällt
Eure Wohnorte liegen nah beieinander.
Wenn beide Eltern vor der Trennung gleichwertige Bezugspersonen waren (wenn der eine Elternteil 24/7 arbeiten war, wird es nicht funktionieren)
Ihr seid beide emotional verfügbar für eure Kids, könnt die Gefühle eures Kindes auffangen und es dabei unterstützen mit der Trennung gut umzugehen
Ihr vertraut in die Erziehungsfähigkeit des zweiten Elternteils
Ihr seid euch bewusst, dass ihr beide gleich wichtig für die Entwicklung eurer Kids seid
Ihr seht die Trennung ab einem bestimmten Zeitpunkt als Wachstum und weniger als Versagen – sprich, ihr blickt positiv in die Zukunft
Ihr seid bereit in der Zeit, wo die Kinder nicht bei euch sind, dem zweiten Elternteil volles Vertrauen in seine Beziehungskompetenz zu schenken
Die Bedürfnisse eurer Kinder stehen an erster Stelle - nicht das verletze EGO oder die Höhe der Unterhaltszahlungen
ihr seid bereit flexibel zu bleiben, das Modell je nach Alter der Kids anzupassen und euch nicht starr an gesetzliche oder einmal ausgemachte Vorgaben zu halten
Wann das Wechselmodell nicht das Richtige für euch ist:
Kurz und knapp: Wenn mindesten zwei der oben genannten Punkte nicht zutreffen.
Eine individuelle Beratung zu einem passenden Umgangsmodell erhaltet ihr in meinen 1:1 Begleitungen für bewusste Trennungseltern, die keine Lust auf Rosenkrieg haben. Hier entwickeln wir eure individuelle Strategie für eine gesunde und friedliche Trennung. Abgestimmt auf eure Familiensituation und das Alter eurer Kids.
Trennungskinder brauchen verantwortungsbewusste Eltern. Übernimm jetzt die Verantwortung für die Zukunft eurer Kids nach der Trennung.